Wilhelm Frick 1933 Eintrag ins Gästebuch der Stadt Weimar Schreiben Wendeborn an Lotze vom Oktober 1931 über die Notlage der Volkshochschule In doppelter Hinsicht war der Fort bestand der Volkshochschule während der 1930er Jahreswende be droht Allerdings konnte die Volkshoch schule beide Faktoren kaum beeinflus sen Finanzielle Belastung Die Weltwirtschaftskrise 1929 ausge löst durch den Schwarzen Donnerstag an der New Yorker Börse machte auch vor der Klassikerstadt nicht Halt Die Fol gen waren massenhafte Arbeitslosigkeit fehlende öffentliche Absicherung durch Ausbleiben der Zahlung des Arbeits losengeldes eine erneute Inflation der Reichsmark und stockende Finanzie rung öffentlicher Einrichtungen Auch die Volkshochschule Weimar war zur Improvisation gezwungen Das gemein same Quartier mit der Verwaltung der Jugendherberg am Graben im Gebäude der Sparkasse musste aufgelöst werden Die Geschäftsstelle stand somit nahe zu von heute auf morgen ohne Inventar dar ihr mangelte es schlicht an Tischen und Stühlen Erneut war ein Umzug not wendig Das neue Quartier wurde in der Kaiserin Augusta Straße 1 bezogen Der weitere Betrieb der Volkshochschule konnte allein aufrechterhalten werden da einige Lehrerinnen und Lehrer auf ihre Entlohnung verzichteten Aber nicht nur die Institution Volkshochschule sondern auch ihre Teilnehmerinnen und Teilneh mer waren von der Notlage betroffen Der Besuch der Volkshochschule konnte sich kaum mehr geleistet werden Teilweise mangelte es den Besuchern bereits an grundsätzlichen Gütern wie Nahrung oder Brennmitteln an die Entrichtung der Kursgebühr war in diesen Fällen nicht zu denken Hier unterstützte die Volkshoch schule durch zum Teil kostenlose Kurse für Erwerbslose bis zu 500 Personen wurden hier unterrichtet und beson ders im Winter 1931 32 durch die Er richtung der sogenannten Wärmehalle Hier konnten Erwerbslose zum Zeitung lesen verweilen und so die kalten Winter tage überstehen Das Ende der freien Volksbildung 22

Vorschau 100 Jahre Volkshochschule Weimar – Bildung im Wandel Seite 26
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