Kontinuität oder Neuanfang Die ersten Jahre der Arbeit der Weimarer Volkshochschule standen im Zeichen der Anknüpfung an die Errungenschaften der Schule in der ersten deutschen Demokratie Nicht nur Inhalt und Personal wiesen eine gewisse Kontinuität auf Sogar aus der eigenen Sicht heraus stellten sich die Akteure in die Tradition der Weimarer Republik Auch die organisatorischen Strukturen wurden übernommen Ab 1949 50 richtete man zunächst den Dozenten und schließlich auch wieder den Hörerrat ein Letzterer trat erstmals am 14 03 1950 zusammen Dieser anscheinend geradlinige Kurs war intern jedoch keinesfalls so unumstritten wie es nach außen den Anschein haben konnte Denn gerade die Gründungspha se hatte in der Leitungsposition der Volks hochschule rapide Wechsel zur Folge Auf den ersten Leiter Rudolf Grabo folgte bald darauf Marie Sarnes Diese wurde jedoch abberufen und wenig später von Direktor Claus ersetzt Auch dieser schien der an getragenen Aufgabe aber offenbar nicht gerecht zu werden sodass es wiederum zu seiner Ablösung kam Bestimmt wur den diese Umsetzungen vom Ministerium für Volksbildung Der Stadtrat der Stadt Weimar intervenierte daraufhin da man die Fortführung der Arbeit unter diesen Bedingungen als gefährdet ansah Die organisatorischen Arbeiten konnten unter diesen wechselnden Bedingungen von der Direktion offenbar nicht geleistet wer den Hier zeigt sich in welchen Abhängigkei ten sich die Weimarer Volkshochschule bereits befand Stadt und Ministerium versuchten Einfluss auf die Arbeit an der Volkshochschule zu nehmen Die zentra listische Organisation und Leitung durch das Volksbildungsministerium verhinderte eine individuelle Arbeit in Weimar Durch das Ministerium erlassene Rahmenpläne bildeten bald die Grundlage aller Volks hochschulangebote Artikel der Thüringischen Landeszeitung vom 06 11 1946 44

Vorschau 100 Jahre Volkshochschule Weimar – Bildung im Wandel Seite 48
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