Rückschritt und Staatseinfluss Trotz der anfänglichen Betonung der demokratischen Entwicklung und Erziehung wurde diese bald deutlich eingeschränkt Am 6 August 1948 hatte das Thüringer Landesamt für Volksbil dung einzelne Themen für den Lehrplan so beispielsweise Kurse zum Erlernen der russischen Sprache vorgeschrieben andernfalls sei eine Fortführung der Volks hochschulentwicklung gefährdet Damit hatte die Besatzungsmacht indirekten Einfluss auf die Bildungsinstitutionen ge nommen Diese Entwicklung sollte sich weiterhin fortsetzen auch wenn nun Insti tutionen der sich gründenden DDR an die Stelle der Militäradministration traten So legte der Arbeitsplan der Volkshochschu len in der Sowjetischen Besatzungszone für 1948 1950 fest dass die politischen und wissensmäßigen Voraussetzungen für die Erfüllung des Zweijahresplans zu schaffen seien Damit wurde von der freien Volksbildung deutlich Abstand ge nommen und eine Beteiligung an der Staatsentwicklung vorgesehen Gleichzei tig hatte die Volkshochschule aber auch einen gesicherten Platz im Bildungska non der DDR erhalten denn sie sollte die Befähigung zur wirtschaftlichen Weiter entwicklung der jungen Nation über die betriebliche Arbeit hinaus gewährleisten Auch die Verfassung der DDR erwähnte die Volkshochschulen daher erneut Arti kel 38 legte fest Den Angehörigen aller Schichten des Volkes wird die Möglichkeit gegeben ohne Unterbrechung ihrer Be rufstätigkeit Kenntnisse in Volkshochschu len zu erwerben Deckblatt des Verfassungsentwurfes der Deut schen Demokratischen Republik 45

Vorschau 100 Jahre Volkshochschule Weimar – Bildung im Wandel Seite 49
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