Volkshochschule und Staatsgründung Trotz der turbulenten Verhältnis se im Internen durch Um und Neubesetzungen und den politischen Ge schehnissen im Zuge der Staatsgründung der DDR gewann die Volkshochschule in Weimar rasch an Zuspruch Das Lehrjahr 1948 49 verzeichnete bereits mehr als 2 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Das Lehrerkollegium besaß überwiegend einen akademischen Hintergrund Vor al lem promovierte Akademikerinnen und Akademiker sowie Lehrerinnen und Lehrer bildeten den Grundstock der Lehrenden Immerhin knapp ein Drittel des Kollegiums besaß zum Zeitpunkt der Anstellung keine pädagogischen Erfahrungen Der Bruch mit dem Nationalsozialismus war in dieser Situation keinesfalls so konsequent durchführbar wie angedacht Knapp die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer konnte eine Dienstzeit von 10 Jah ren oder mehr vorweisen waren also be reits im Nationalsozialismus tätig Erstmals wurde um 1947 die Parteizu gehörigkeit der Lehrenden erfasst Auch hier zeigte sich das Bild des nicht gänz lich neuen demokratischen Anfangs von 117 Lehrkräften hatten elf angegeben der NSDAP angehört zu haben Demgegen über stammten gerade einmal 29 aus der SED nahezu ebenso viele aus der libe ralen Partei und der CDU 43 Lehrkräfte gaben an parteilos zu sein Wie viele hier über ihre NSDAP Mitgliedschaft schwie gen bleibt unklar Als Gegenbeispiel herauszuheben ist aber der Schriftsteller Franz Kaibel Dieser war bereits in der Zeit der Weimarer Republik an der Volkshochschule als Lehrer tätig gewesen und gehörte sowohl 1919 als auch nach 1945 zu den Gründungsmit gliedern In den 1930er Jahren hatte er dabei auch vor einer Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten nicht zurück geschreckt Nach 1945 fand er sich nun wiederum an der Volkshochschule ein Bericht über Zusammensetzung des Lehrerkollegiums 1947 Erste Seite des Manuskripts des Schriftstel lers Franz Kaibel über Rasse Wahn und For schung Bereits im August 1945 für die Volks hochschule Weimar geplant 46

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