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News-Artikel

Gesellschaft im Fokus


Gespräche mit Gästen aus Wissenschaft und Journalismus

In diesem Semester startete an der vhs Weimar eine Reihe von Buchvorstellungen mit Diskussionsrunde zu aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen. Einmal in Monat ist ein Journalist oder eine Wissenschaftlerin mit den je eigenen Publikationen zu Gast, um über soziale Großthemen zu informieren und gemeinsam mit dem Publikum darüber zu diskutieren.

Der nächste Termin ist am 23. April. Dann beschäftigt sich der Journalisten Christian Jacob mit der „neuen Angst vor dem Weltuntergang und dem Kampf um unsere Zukunft“. In einer Welt voller Krisen wächst vor allem unter jungen Menschen die Furcht vor dem Ende. Dabei geht es nicht nur um den Klimawandel: Ökologie, Krieg, Inflation und Pandemie ballen sich zu einer Polykrise und untergraben den Glauben an eine gestaltbare Zukunft, die vielen nicht mehr vorstellbar erscheint.
Christian Jakob untersucht die Ursachen und Folgen dieser Ängste auf unsere Gesellschaft: Wie und warum tragen Medien heute zu einer negativ verzerrten Wahrnehmung bei? Wie beeinflusst die Angst vor dem Kollaps das Verhältnis von Eltern und Kindern? Wie schüren Rechte und Geschäftemacher Untergangsängste?

Ende Mai stehen digitale Themen im Mittelpunkt. Am 28. des Monats geht es zusammen mit dem IT-Journalisten Stefan Mey und seinem Buch „Der Kampf um das Internet“ darum, wer die Macht über digitale Medien hat.
"Mehr Freiheit und mehr Demokratie waren die großen Versprechen des Internets. Doch nach gut 30 Jahren des kommerziellen Webs konzentriert sich die Macht bei einigen wenigen Tech-Giganten wie Amazon, Google, Apple, Meta und Microsoft. Dabei bietet das Netz selbst eine Lösung, um sein ursprüngliches Freiheitsversprechen zu bewahren: die nichtkommerzielle digitale Gegenwelt. Der Autor und IT-Journalist Stefan Mey wagt sich an eine Bestandsaufnahme dieser „digitalen Zivilgesellschaft“, zu der unter anderem die Online-Enzyklopädie "Wikipedia", die X-(Twitter)-Alternative "Mastodon", der Browser "Firefox" oder der Messenger "Signal" gehören.

Am 30. Mai fokussieren Leif Kramp und Stephan Weichert auf die psychischen und sozialen Folgen andauernden digitalen Medienkonsums und wie wir „Resilienz in einer digitalen Gesellschaft“ fördern können. Die Autoren beleuchten die tiefgreifenden Nebenwirkungen einer zunehmend digitalen Mediennutzung im Alltag, die offenkundig immer mehr zur Polarisierung unserer Gesellschaft beitragen und uns Menschen psychisch anzugreifen scheinen. Basierend auf ihrer zweiteiligen Grundlagenstudie zeigen sie auf, wie den Herausforderungen der digitalen Gesellschaft angesichts perfider Manipulation, digitalem Suchtpotenzial und politischem Diskursverfall im Netz individuell wie auch kollektiv begegnet werden kann. Die Autoren verdeutlichen, dass wir eine neue Superkraft brauchen: „Digitale Resilienz“. Diese Fähigkeit schützt unsere Demokratie vor sozialer Spaltung und psychischer Überforderung.

Das Semester wird am 20. Juni mit dem Journalisten Jürgen Rahmig und seiner Recherche zu den geopolitischen Folgen des „Kampf ums Wasser – Im Jahrhundert der Dürre“ abgeschlossen. Die Dürre in afrikanischen Ländern führt jedes Jahr zu Hundertausenden Toten. Auch Deutschland hat die Trockenheit spätestens im Hitzerekord-Sommer 2022 erreicht. Ohne Wasser kein Leben. Immer mehr Menschen leiden unter Wassermangel. Der Klimawandel befeuert Verteilungskämpfe um Wasser; gewalttätige Auseinandersetzungen um die wertvolle Ressource sind an der Tagesordnung. Jürgen Rahmig hat dazu ein topaktuelles Buch geschrieben: „Der Kampf ums Wasser – Im Jahrhundert der Dürre“.


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